08 Mindfood des Monats: Drishti

Der Begriff „Drishti“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Sehen“!

Drishti bezieht sich normalerweise auf die Blicktechnik, die häufig beim Halten einer bestimmten Yoga-Pose angewendet wird. Sie kann jedoch auch während der Meditation verwendet werden, um die Sinne zurückzuziehen und den Fokus zu verbessern.

Drishti bezieht sich auf das fünfte und sechste Glied des Yoga des achtgliedrigen Pfades nach Patanjali (Patanjali: Yoga Sutra). Das fünfte Glied ist Pratyahara (das Zurückziehen der Sinne). Dharana, das sechste Glied, bedeutet Konzentration.

Wenn wir Drishti trainieren, erreichen wir ein höheres Maß an Leistungsfähigkeit, Konzentration, Fokus und Bewusstsein.

 

In der Yoga-Praxis gibt es insgesamt neun verschiedene Drishtis. Diese werden normalerweise mit einer entsprechenden Asana trainiert, wie zum Beispiel:

Nasagrai Drishti: Die Nasenspitze (stehende Vorwärtsbeuge: Uttanasana )
Bhrumadhye Drishti: Das Ajna-Chakra oder zwischen den Augenbrauen (in Matsyasana, der Fischhaltung)
Nabi Chakra Drishti: Der Nabel (Adho Mukha Svanasana, herabschauender Hund)
Angusthamadhye: Der Daumen (Urdva Hastasana: Aufwärtsgrußhaltung)
Hastagrai Drishti: Die Hände (Trikonasana, die Dreieckshaltung)
Parsva Drishti: Die rechte Seite (Bharadvajas, Drehungshaltung)
Parsva Drishti: Die linke Seite (alle Drehungshaltungen)
Padayoragrai Drishti: Die Zehen (Paschimottanasana, sitzende Vorwärtsbeuge)
Urdhva Drishti: Aufwärts (Virabhadrasana 1, Krieger 1 )

 

Das Üben von Drishti hat sowohl physische als auch psychische Vorteile. Es verbessert die Ausrichtung der Asana und hilft Dir dabei, eine Asana besser zu verstehen.

 

Noch viel wichtiger allerdings sind die mentalen Vorteile:
Durch das Praktizieren eines Drishti verbesserst Du innere Klarheit und Konzentration. Wir können weiter schauen, über das Offensichtliche hinaus und in eine höhere Ebene des Bewusstseins.

 

Deswegen ist Drishti auch in der Meditation sehr hilfreich, insbesondere bei den Techniken, die sich auf das Atmen konzentrieren. Das Training des richtigen Sehens, des Sichtbaren und des für uns vermeintlich Unsichtbaren, ist ein wesentlicher Bestandteil des Yoga, der Achtsamkeit und der Meditation.

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