Yogalehrer Ausbildung bei Power Yoga Institute: Fernanda Brandao über ihren Weg zur Yogalehrerin & ihre Zukunft

Happy New Year, liebe Power Yogis!
Wir freuen uns auf 2022 – nicht zuletzt, weil wir gleich zum Start des neuen Jahres der grauen Tristesse ein wenig positive, brasilianische Vibes entgegensetzen!

Fitness Coach, Yogalehrerin und werdende Mutter Fernanda Brandao erzählt im Interview mit uns, wie sie zum Yoga kam, über ihre Yogalehrer Ausbildung bei Power Yoga Institute und wie sie ihre Zukunft mit ihrer kleinen Familie und im Yoga Business sieht.

 

 

Fernanda, Du bist 1992 von Belo Horizonte/ Brasilien mit deiner Mutter nach Europa, nach Hamburg-Barmbek, gezogen und hast von hier aus stetig das Fundament für deine Karriere gelegt. Wenn Du zurückblickst: Was überrascht dich bis heute an dieser Reise, die Du zurückgelegt hast? Was rührt dich heute noch, worauf bist Du WIRKLICH stolz?

Als kleines Mädchen habe ich davon geträumt im Ausland zu leben und eine erfolgreiche Künstlerin zu sein. Dass sich mein Traum so früh verwirklichen würde, war für mich eine große Überraschung.

Wenn ich zurückblicke, sehe ich eine junge Mutter mit ihrem Kind, die es nicht einfach hatte in einem fremden Land. Die aber alle Chancen und Möglichkeiten ergriffen haben, die ihnen das Leben geboten hat. Ich bin sehr dankbar darüber nach Deutschland gekommen zu sein, eine neue Kultur, Sprache und Mentalität kennengelernt zu haben.

Das war entscheidend für meinen Weg und hat mich weltoffener gemacht. Auch an die Zeit in Brasilien erinnere ich mich gerne zurück, an die schönen und genauso an die nicht so schönen Dinge. Sie waren wichtig für meine Entwicklung. Die Mischung aus all diesen Erlebnissen hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin.

Du hast in deinem Leben und in deiner Karriere mehrere Wandel durchgemacht. Zuerst als Tänzerin und Sängerin, dann sehr erfolgreich als Moderatorin und TV-Star bist Du später als Fitnesstrainerin durchgestartet und heute aus der Szene nicht mehr wegzudenken – wie hat sich dieser Wandel vollzogen? Gab es einen bestimmten Auslöser?

Was viele nicht wissen, ich komme aus der Fitnessbranche und habe jahrelang unterrichtet, bevor ich einem größeren Publikum bekannt wurde und ins Showbusiness ging.

Mit 15 lernte ich Fitness-Workouts kennen. Meine erste Erfahrung war „Body Pump“ – eine Trainingsmethode in der Gruppe, die man mit einer Langhantel zur Musik ausführt. Ich verliebte mich damals in die körperliche und mentale Wirkung dieses Trainings. So kam ich mit 16 Jahren zu meiner ersten Fitnessausbildung von vielen.

Nach über 10 Jahren Showbiz kehrte ich zurück zum Sport.

 

Die meisten kennen dein Capoeira Workout GINGA by Fernanda Brandao und wissen, dass Du als Fitness Coach für diverse Unternehmen vielseitig unterwegs warst. Für die Marke Puma warst du sieben Jahre Brand Ambassador. Wann hast Du in dir entdeckt, dass es mehr gibt als nur einen fitten, definierten Körper? Wann und warum kam der Wandel hin zur Spiritualität und zum Yoga?

Yoga entdeckte ich mit fünf Jahren. Meine Tante nahm mich zu den Stunden mit. Es war eine Klasse für Erwachsene, ich durfte als einziges Kind mitmachen. Die Lehrerin war entzückt, dass eine 5-Jährige nicht nur gerne alle Asanas macht, sondern auch konzentriert meditiert.

Ich wusste damals nicht was ich tat, ich wusste auch genauso wenig was Yoga war, aber ich wusste, dass ich mich dort sehr wohl gefühlt habe. Es war eine besondere Atmosphäre der Ruhe. Dieser Ort war für mich im lauten und chaotischen Rio de Janeiro eine Oase des Friedens.

Als ich Brasilien mit neun Jahren verlassen habe, gab es erstmal für viele Jahre kein Yoga mehr in meinem Leben. Dafür aber viel Tanz, Capoeira und Fitness.

Wie hast Du deine persönliche Spiritualität und die Liebe zu Yoga entdeckt?

Das Interesse an spirituellen Themen begleitet mich seit meiner Kindheit. In Brasilien ist das Thema Glaube alltäglich, dennoch ist es auch sehr facettenreich. Meine Neugier war immer groß. Nach dem Umzug nach Deutschland rückten diese Themen etwas in den Hintergrund.

Ich habe sehr früh angefangen zu tanzen, dann zu unterrichten, danach stand ich als Künstlerin nonstop für viele Jahre auf der Bühne und war lange im TV tätig. Als ich dann noch zusätzlich mit meinem eigenen Fitnessprogramm „GINGA“ auf Tour ging und auch Trainer ausgebildet habe, wusste ich, dass ich dringend wieder etwas nur für mich tun muss.

Ich wollte meinen Körper und Geist regenerieren, meine innere Ruhe wiederfinden. So kam ich zurück zum Yoga, diesmal als erwachsene Frau. Ich wollte endlich in die Lehre des Yogas eintauchen und begreifen, was es in seiner Ganzheitlichkeit ist. Yoga wurde eine Art Reha für meinen Körper und Geist.

Was hat vielleicht auch deine Reise zurück in dein Geburtsland Brasilien damit zu tun, auf die Du näher in deinem 2019 erschienenen Buch „KAXINAWA – Meine Reise zurück zu mir“ eingehst?

Ich bin in der fünften Generation indigener Abstammung, hatte aber keinen Bezug zu meiner Herkunft. Als mein Opa 2015 in meinen Armen starb, wusste ich, dass es mehr in diesem Leben zu erfahren gibt als nur zu arbeiten. Also nahm ich mir mehr Zeit für mich, ging auf Reisen, war viel in der Natur und stellte mir viele Lebensfragen.

Ich besuchte Seminare, Workshops und tauchte ein in die spirituelle Welt. Dabei habe ich vieles entdeckt: Vipassana-Meditation, Ayurveda-Kuren, Yoga-Retreats und schamanische Zeremonien. Das Ergebnis dieser Selbstfindung: ich ging in den Amazonas Regenwald und startete die Hilfsarbeit bei dem indigenen Volk der Kaxinawa, auch bekannt als Huni Kuin. Mein Buch handelt genau über diesen inneren Prozess und wie es zu dem Hilfsprojekt kam. Heute sechs Jahre später kann ich sagen, dass der Kontakt zu den Indigenen mein Leben verändert hat.

Mit dem Projekt konnten wir in der Zeit viele Brunnen bauen und Bildungsprojekte unterstützen – darüber bin ich sehr glücklich.

 

Wie hat dir die yogische Philosophie evtl. auch dabei geholfen, dich in das Volk der Huni Kuin hineinzuversetzen, die Dinge des Lebens nicht unbedingt aus westlicher Sicht zu sehen, sondern einen Perspektivwechsel zu vollziehen und einen anderen Blickwinkel einzunehmen?

Für die Indigenen gibt es nicht einen Gott. Die Schöpferkraft steckt für sie in allen Komponenten der Natur. Alles hat eine Seele, die Tiere, die Pflanzen, die Menschen. Aber genauso auch die Erde, der Wind, das Wasser oder die Sterne. Sie erkennen den Wert aller Elemente im Ökosystem. Ihr Umgang mit der Natur ist sehr respektvoll, demütig und dankbar. Den Bezug zur Natur und damit auch zu uns selbst haben wir Stadtmenschen leider verlernt. Beim Yoga lernte ich Körper und Geist zu vereinen. Ich lernte mich, meine Umgebung und die Umwelt bewusster wahrzunehmen. Das hat mir geholfen die indigene Sichtweise besser zu verstehen.

Wann und was war der zündende Funke für deine Entscheidung – neben all deinen anderen Ausbildungen, die Du schon hast – eine YogalehrerIn-Ausbildung zu machen?

Yoga ist eine ganzheitliche Lehre, was wir auf der Matte durch Atmung, Bewegung und Meditation erfahren sind Auszüge davon. Ich wollte auch die anderen Teile kennenlernen und verstehen. Ich wusste, dass ich sehr viel von diesem Wissen schöpfen würde. Nicht nur für die Erweiterung meiner Kompetenz als Lehrer, sondern vor allem auch für mich persönlich.

Wie bist Du auf Power Yoga Institute gekommen? Kanntest Du die Studios bereits, oder Andrea und Dirk?

Ich lernte Andrea und Dirk vor über 20 Jahren kennen. Ich wusste, dass sie erfolgreich das Power Yoga Institute aufgebaut hatten, hatten uns aber schon länger aus den Augen verloren. Eines Tages sind wir uns auf der Straße über den Weg gelaufen und es war sehr praktisch, weil ich schon länger auf der Suche nach einem Yoga Teacher Training war. Nach der Begegnung war mir klar, ich mache meine Ausbildung zur Yogalehrerin bei Power Yoga Institute.

Wie hast Du Andrea und Dirk kennengelernt?

Andrea kannte ich aus der Musikbranche, ich arbeitete als Tänzerin und sie damals in einer Plattenfirma. Unsere erste Begegnung war, als ich für ihre Künstlerin getanzt habe. Ich trainierte damals in einem Studio, in dem Dirk unterrichtete, auch Andrea hat dort trainiert. Wir besuchten begeistert gemeinsam den „Body Pump“-Kurs und machten damals zusammen die Trainerausbildung.

Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie Andrea eines Tages zu mir sagte: „Ich werde meinen Job hinschmeißen und Yogalehrerin werden.“

Ich fand es absolut faszinierend.

 

Was hat dich letztlich dazu inspiriert bei Power Yoga Institute deine Ausbildung zu absolvieren? Was waren für dich die ausschlaggebenden Kriterien? Womit konnte PYI dich überzeugen?

Das Power Yoga Institute hat einen modernen, unkonventionellen und eigenen Stil. Sie vermitteln fundiertes Wissen frei von Dogma, oder Absolutismus. Sie inspirieren und ermutigen die Schüler beim Teacher Training ihren eigenen Style und ihre eigene Unterrichtssprache zu finden.

Alle Bausteine einer guten Klasse werden präzise und praktisch vermittelt, nach der Ausbildung ist man sofort bereit seine Trainer-Tätigkeit zu beginnen.

Inwiefern haben dich auch die Expertise, Erfahrungen und Philosophie von Andrea und Dirk überzeugt, die Ausbildung bei Power Yoga Institute zu absolvieren?

Was ich bei PYI besonders gut finde, ist die Vielfalt, die Andrea und Dirk mitbringen. Neben dem facettenreichen sportlichen Background der beiden wie Kampfsport, Personenschutz, Fitness oder Rollerskating, sind sie sowohl in der Trainingslehre und Anatomie erfahren als auch in der Vermittlung der Yoga-Lehre und -Philosophie.

Zusätzlich teilen die beiden auch ihre Erfahrungen als Unternehmer und Studioleiter und bereiten so ihre ausgebildeten Trainer optimal auf die Zukunft auf dem Yoga-Markt vor.

Du bist viel unterwegs, wie hast Du deinen Schedule und die Ausbildung vereinbaren können? Wurdest Du in deinem Alltag durch unsere flexibel gehaltene Ausbildung vor Ort und Online unterstützt?

In meinem Job werden die Aufträge teilweise sehr kurzfristig bestätigt, das macht das Koordinieren von Terminen nicht immer leicht. Die meisten Unterrichtsblöcke waren für mich umsetzbar, aber ich konnte durch die Flexibilität des Studios auch einige Termine nachholen, die ich nicht geschafft hatte. Das war optimal für mich.

 

Als Fitnesstrainerin weißt Du um die Bedeutung einer gesunden Ernährung, um den Körper mit allem, was er bei einem ausgewogenen Training braucht, zu versorgen. Wie hat sich deine Ernährung und dein Umgang mit Lebensmitteln/ Nahrung verändert, seit Du Yoga in deinen Alltag integriert hast? Hat sie sich überhaupt verändert?

Ich wähle mein Essen präziser aus, schließlich soll es mich nähren. Durch Yoga bekomme ich automatisch mehr Lust auf frische, leichte und ökologische Lebensmitteln. Durch das erlangte Bewusstsein fiel es mir immer schwerer Fertigprodukte oder Fast Food zu mir zu nehmen – das ist ein sehr positiver Effekt.

Gibt es momentan ein Lieblingsgericht/-rezept von dir, dass nicht nur gesund sondern auch lecker ist?

Aktuell liebe ich Rote-Beete-Pesto mit Vollkornnudeln.

Du hältst nach wie vor Kontakt in deine Heimat Brasilien, engagierst dich für dein Herzensprojekt „Children of the Forgotten“. Inwiefern unterstützt dich Yoga dabei dein Engagement fortzuführen und dich zusammen mit TARGET e.V. Rüdiger Nehberg für indigene Völker und Urwaldschutz einzusetzen?

Yoga ist für mich eine Kraftquelle. Durch die Praxis tanke ich Energie und komme immer wieder zu meiner Mitte zurück. Hilfsarbeit zu leisten verlangt eine Menge Durchhaltevermögen und Fokus. Man darf sich nicht entmutigen lassen, egal wie herausfordernd es manchmal ist. Auf der Matte ist es ähnlich, man lernt mit eigenen Widerständen umzugehen und über seine Grenzen hinauszuwachsen. Yoga gleicht mich aus, es gibt mir Ruhe, Gelassenheit, Kraft und Balance, um mit allen Projekten durchzustarten.

Wie sieht deine Arbeit für das Projekt genau aus? Was können wir uns darunter vorstellen?

Bis jetzt habe ich mich dafür eingesetzt meine mediale Präsenz dafür zu nutzen den Indigenen eine Stimme zu geben, über ihre Nöte und Schwierigkeiten aufzuklären und die Menschen für das Thema Regenwaldschutz zu sensibilisieren. Auf diese Weise konnten wir gemeinsam mit Unterstützern Brunnen für diverse indigene Dörfer bauen und Bildungsprojekte finanzieren. Durch die Zusammenarbeit mit TARGET e.V. Rüdiger Nehberg erweitert sich das Spektrum.

TARGETs Prinzip ist es indigene Völker darin zu unterstützen, im Wald dauerhaft leben zu können. Denn so lange sie gut im Wald leben können, gehört er auch ihnen, sie können ihn schützen. Das überzeugt mich.

TARGET e.V. Rüdiger Nehberg setzt auf die Bereiche Gesundheit, Bildung und Grenzschutz. Dazu baut und erhält der Verein Krankenstationen mitten im Urwald, wo die Indigenen 24/7 medizinische Hilfe bekommen können – sei es bei einem Unfall, Schlangenbiss, Malaria oder Dengue-Fieber. Als Zusatz zur Gesundheitsversorgung schafft der Verein freien Zugang zu Informationen und Bildungsangeboten und fördert Grenzschutz, z.B. durch Grenzschutzpatrouillen oder strategische Funk-Kommunikation, um den Wald vor Eindringlingen zu schützen.

Was mich begeistert: Die Projektidee kommt von den Indigenen selbst, wird direkt von ihnen an Familie Nehberg herangetragen, dann wird das Projekt gemeinsam entwickelt. Der Familienaspekt ist besonders und mir so von keinem anderen Verein bekannt: Familie Nehberg – also Annette, Sophie und Roman – leitet nicht nur den Verein insgesamt in der Funktion als Vorstand, sondern ist ganz vorne bei den Projekten dabei. Family Power nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern über den Ozean hinweg mitten in die Wildnis – da bin ich gerne dabei!

Apropos Familie Nehberg: Herzlichen Glückwunsch, Roman und du seid verlobt und erwartet euer erstes Kind! Ihr plant euer Baby in der schwedischen Wildnis zu bekommen. Wie ist das Leben in einer Abenteurerfamilie, die sich für Menschenrechte und Urwaldschutz einsetzt?

Wir freuen uns sehr darüber, einen Seelen- und Lebenspartner gefunden zu haben, der die gleichen Interessen lebt und sich mit Herzblut und Familienpower für die gleichen Themen einsetzt.

Wir verbringen die meiste Zeit draußen in der Wildnis und beschäftigen uns neben unseren Projekten viel mit den Themen Outdoor, Busch Crafting und Survival. Romans Stiefvater Rüdiger Nehberg war der absolute Survival-Experte und somit ist das Thema seit Jahren fester Bestandteil seines Leben. Ich freue mich, dass wir mit unserem Baby die unglaublich wilde Schönheit der Wildnis erleben werden. Das ist eine wundervolle Ergänzung zu meinem bisherigen Leben.

Fernanda, nicht nur deine Vergangenheit war sehr aufregend, auch im Hier und Jetzt lebst Du mit Roman ein abenteuerreiches Leben. Du verbringst viel Zeit im schwedischen Lappland und hast mittlerweile deine eigene Yogaplattform am See, auf der Du deinen Followern auf Instagram und Facebook Flows anbietest. Außerdem hast Du dir neben deinem neuen Leben in Schweden einen Zufluchtsort in Portugal geschaffen. Portugal selbst – vor allem die Algarve – spielt im Yoga Business, zusammen mit dem Surf-Tourismus, eine große Rolle. Hast Du Pläne, noch einen Schritt weiter zu gehen mit Yoga? Wie stellst Du dir deinen weiteren Weg mit Yoga/ im Yoga-Business vor?

Ich bin sehr glücklich über unsere Familiendomizile, der Süden und der Norden ergänzen sich gut. Wir leben tatsächlich im Augenblick zwischen drei Ländern. Sesshaft werden wir auch als Familie jedoch nicht werden. Ich liebe die Möglichkeiten, die das Internet anbietet, um mit Menschen im Kontakt und Austausch zu bleiben. Ich werde mich im nächsten Jahr auf Online-Kurse konzentrieren. Ich denke, es ist im Augenblick der Pandemie das Sinnvollste. Ich blicke trotzdem hoffnungsvoll nach vorne und freue mich irgendwann in der Zukunft Yoga- und Naturerlebnisreisen anbieten zu können.

Stell dir vor, Du kannst in die Zukunft schauen: Wie wird sich der Bereich Fitness und Yoga als Lebensphilosophie entwickeln, was kommt, was bleibt, was geht aus deiner Sicht? Welche Rolle wirst, möchtest Du in dieser Entwicklung spielen? Wohin möchtest Du dich mit dem Wissen, den Fähigkeiten, die Du dir über die Jahre angeeignet hast entwickeln?

Ich sehe jetzt bereits eine große Veränderung im Lebensstil der Menschen. Egal ob es um die Ernährung geht, das Umweltbewusstsein oder die Trainingsmethode. Wir verstehen immer mehr die Ganzheitlichkeit der Dinge und wie unsere körperliche und geistige Gesundheit aus verschiedenen Bausteinen besteht. Noch nie hatten wir so viel Zugang zu Informationen und dennoch war es noch nie so schwer herauszufiltern, was das Richtige für uns ist.

Wir werden wieder mehr Gespür für unsere eigene Wünsche und Bedürfnisse entwickeln müssen, lernen wieder auf unsere innere Stimme zu hören. Ich denke, dass bei all den Trends und Modeerscheinungen, wir vermehrt auf Altbewährtes zurückgreifen werden. „Back to the roots“, zurück zur Einfachheit, zurück zum Ursprung.

Gibt es etwas, was Du unbedingt noch machen möchtest, bevor Du von dieser Erde gehst? 

Sein. Genug leben. Mir genug Zeit nehmen für die einzigartigen Dinge des Lebens. Ich habe irgendwann für mich festgestellt, dass ich nicht nur funktionieren und arbeiten möchte. Das gilt nicht nur für den Beruf oder die Hilfsprojekte, sondern auch für das Privatleben.

Wir versuchen alle Bereiche so intensiv zu optimieren und vergessen uns selbst völlig dabei. Man selbst zu sein, seine eigene Wahrheit zu leben, beinhaltet auch alles andere nicht zu sein. Einfach zu sein in einer Welt, die vom Tun gesteuert wird, ist in meinen Augen eine schöne Lebensaufgabe.

 

Fernanda, vielen Dank für das Interview!

 

Interview geschrieben von Katharina Grube